Einleitung: Die Geschichte des Antiziganismus

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Die Geschichte des Antiziganismus ist tief verwoben mit den Begegnungen und Interaktionen zwischen den Roma und der europäischen Gesellschaft. Dieses Kapitel nimmt uns mit auf eine Reise durch die Jahrhunderte, in denen die Roma in Europa Fuß fassten und mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert wurden. Dabei werden entscheidende Wendepunkte und Schlüsselmomente beleuchtet, die den Verlauf des Antiziganismus maßgeblich geprägt haben.

Die Anfänge des Antiziganismus reichen zurück bis zu dem Zeitpunkt, als die Roma im 14. Jahrhundert erstmals auf dem europäischen Kontinent erschienen. In dieser Zeit wurden nicht nur die Roma, sondern auch Muslime und Osmanen als potenzielle Bedrohung für Europa wahrgenommen und diese tragischerweise miteinander verknüpft. Diese Wahrnehmung schuf einen Nährboden für Vorurteile und Ablehnung gegenüber den neu angekommenen Bevölkerungsgruppen.

Eine dramatische Eskalation des Menschenhasses ereignete sich während der Zeit des Nationalsozialismus. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde das Konstrukt des kriminellen Zigeuners geschaffen und in die europäische Gesellschaft eingeführt. Diese verheerende Ideologie fand in allen europäischen Ländern Anklang und prägt den Antiziganismus bis heute.

Das vorliegende Werk stützt sich maßgeblich auf die Forschungen von Historiker Marko D. Knudsen, dessen Standardwerk „Die Geschichte der Roma“ im Jahr 2003 bei RomaBooks.com veröffentlicht wurde. Seine tiefgehende Analyse und gründliche Recherche bilden eine solide Grundlage für die Betrachtung der Geschichte des Antiziganismus.

Die folgenden Kapitel bieten einen Überblick über die entscheidenden Entwicklungen und Meilensteine in der Geschichte des Antiziganismus. Von der Wahrnehmung der Roma und Sinti im Deutschland der 1960er Jahre über die Anerkennung des Völkermords im Jahr 1982 bis hin zur Verschleppung der Errichtung des Zentralen Denkmals zum Holocaust an den europäischen Roma und Sinti im Nationalsozialismus in Berlin – diese Abschnitte zeichnen ein facettenreiches Bild der Geschichte des Antiziganismus.

Darüber hinaus werden historische Vergleiche angestellt, die den Antiziganismus in Beziehung setzen zu anderen Formen von Diskriminierung, wie dem Antisemitismus und der Geschichte der schwarzen Bevölkerung in Amerika. Meilensteine im Kampf gegen den Antiziganismus, wie die Emanzipation von der Bezeichnung „Zigeuner“, werden ebenso beleuchtet wie kulturelle Beiträge, etwa der Film „Borat“ von 2006, der den Blick auf die Roma-Gemeinschaft beeinflusste.

Abschließend wird der Blick auf jüngste Entwicklungen gerichtet, darunter der Bericht der unabhängigen Kommission Antiziganismus aus dem Jahr 2021. Diese aktuellen Ereignisse und Diskurse geben Aufschluss darüber, wie die Auseinandersetzung mit dem Antiziganismus in der Gegenwart gestaltet wird.