Antiziganismus Typ VI
Aktueller Antiziganismus
Vorurteil: Arbeitslosigkeit
Ein verbreitetes Vorurteil im modernen Antiziganismus ist die Annahme, dass alle Roma und Sinti arbeitslos sind. Diese falsche Überzeugung führt zu weiteren schädlichen Schlussfolgerungen: Die antiziganistisch eingestellte Mehrheitsbevölkerung neigt dazu zu glauben, dass Reichtum und Erfolg in dieser Minderheit nur durch kriminelle Machenschaften erlangt werden können.
In Wahrheit sind Roma und Sinti in nahezu allen Lebensbereichen aktiv. Sie tragen zum kulturellen Reichtum und zur wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gemeinschaften sowie der Gesellschaft insgesamt bei. Viele sind in respektablen Berufen tätig, leisten wichtige Beiträge zur Kunst und Kultur oder engagieren sich in gemeinnützigen Organisationen.
Der tragische Kompromiss: Es ist bedauerlich, dass aufgrund des weitverbreiteten Antiziganismus viele Roma und Sinti oft gezwungen sind, einen schmerzhaften Kompromiss einzugehen: Um in der Mehrheitsgesellschaft erfolgreich zu sein, entscheiden sie sich häufig, ihre Sprache, Kultur und Traditionen zu vernachlässigen oder sogar aufzugeben. Dieser Verlust ist nicht nur für die individuelle Identität schmerzlich, sondern schwächt auch die Bemühungen um Bürgerrechte und den Aufbau einer starken, selbstbewussten Gemeinschaft.