Sexualisiert

|

Antiziganismus Typ IV

Romantisierender Antiziganismus

Die wilde, animalische sexualisierte Darstellung von Roma Frauen: Eine besonders problematische Facette des romantisierenden Antiziganismus ist die sexualisierte Darstellung von Roma-Frauen. Sie werden häufig als exotisch, wild und verführerisch dargestellt. Diese rassistische Darstellung reproduziert sexistische Stereotypen und entmenschlicht die betroffenen Frauen, indem sie auf ihre vermeintliche Sexualität reduziert werden.

Solche Darstellungen haben in der Vergangenheit und in der Gegenwart zur Ausbeutung und sexuellen Gewalt gegenüber Roma-Frauen beigetragen.

Diese Darstellung entmenschlicht und objektiviert Roma-Frauen und reproduziert eine patriarchale Sichtweise.

Allgemein wurde den als „Wilden“ klassifizierten Individuen darüber hinaus auch ein ungezügelter Sexualtrieb zugeschrieben, wobei insbesondere den Männern ein impulsives und nicht zu kontrollierendes sexuelles Verlangen attribuiert wurde. Diese Annahme basierte auf essentialistischen Vorstellungen von Ethnizität und Rasse, welche von der kolonialen Ära bis in die frühen wissenschaftlichen Diskurse des 19. Jahrhunderts reichten. Hierbei wurden stereotype und oft rassistische Zuschreibungen verwendet, um die vermeintliche „Primitivität“ und „Barbarei“ der betreffenden Bevölkerungsgruppen zu betonen und zu rechtfertigen. Dieses Konstrukt verstärkte nicht nur die kulturelle und soziale Distanzierung zwischen den als „wild“ konnotierten Gruppen und der als „zivilisiert“ betrachteten westlichen Gesellschaft, sondern diente auch als Rechtfertigung für paternalistische Interventionen und koloniale Unterdrückungsmaßnahmen. Es ist von Bedeutung zu betonen, dass diese Annahme eines ungezügelten Sexualtriebs wissenschaftlich nicht fundiert war, sondern vielmehr eine konstruierte, ideologisch motivierte Projektion von Vorurteilen darstellte, die auf einem eurozentrischen Blickwinkel und kolonialen Macht Dynamiken basierte